Zu wissen, dass Frau sich im Notfall wehren kann, ist ein Schlüssel zur erfolgreichen Selbstverteidigung. Gemeindeärztin Dr. Martina Wieshaider und Judo-Trainer gaben wertvolle Tipps. Aktion unter Fotos.
Die Wir Niederösterreicherinnen St. Andrä-Wördern und der Union Judoklub Makoto luden am 15. April zum nunmehr dritten Selbstverteidigungsabend ins Gemeindeamt.
Unsere Gemeindeärztin Dr. Wieshaider skizzierte zu Beginn die Gefahren für Frauen und wie man Gewalt erkennen kann. Ihr Appell: "Bitte nicht wegschauen oder weghören, reagieren, wenn sich eine Frau auf einmal anders verhält. Auf das Problem ansprechen und eher einmal zu viel als einmal zu wenig die Polizei alarmieren. Österreich war 1997 das 1. Land, das ein Gewaltschutzgesetz eingeführt hat. Der Schutz von Frauen und Kindern ist auch derzeit ein Schwerpunkt im Regierungsprogramm."
Barbara Weigl, Präsidentin des Union Judoklubs Makoto, und ihr Judotrainer Daniel - beide haben eine Spezialausbildung Selbstverteidigung - gaben wichtige Tipps, wie man sich bei Angriffen von vorn, hinten, oder wenn man an die Wand gedrückt wird, am besten befreien kann.
"Das Wichtigste ist der Schutz der eigenen Gesundheit und des eigenen Lebens. Ein Handy, eine Tasche, Zigaretten oder Geld können nie so wichtig sein. Zuerst laut schreien, sich zu befreien versuchen und dann schnell weglaufen, Passanten um Hilfe bitten - auf jeden Fall sich aus der Gefahrenzone bringen", erklärte Barbara Weigl. Mit vollem Einsatz mit dabei: geschäftsführende Gemeinderätin Susanna Kittinger.
Aus anfänglich schüchternen "Stopp"-Rufen der Teilnehmerinnen wurde lautes Gebrüll, aus vorsichtigen Aktionen, Tritten und Befreiungsversuchen wurden energische Bewegungen und kraftvolle Beinabwehr. Zum Glück hatte Daniel seinen Körperschutz dabei, sonst hätte es mehr als blaue Flecken gegeben.
Das Feedback der Teilnehmerinnen war sehr positiv, an eine Wiederholung im Herbst wird gedacht.