Auf einen Punsch in Hintersdorf: Wolfgang Grande, Susanna Kittinger, Norbert Köck und Andreas Pospisil.

Das traditionelle Leopoldi-Fest zu Ehren Niederösterreichs Landespatron dem Babenberger Markgrafen Leopold III. wird dann am 15. November in ganz Niederösterreich gefeiert. Bis aus dem Markgrafen der Landesheilige werden konnte, brauchte es viel Zeit, Überredungskraft – und ein Wunder.

Dass Leopold III Stift Klosterneuburg dort gründete, wo er im 14. Jahrhundert den vom Wind verwehten Schleier seiner Frau Agnes nach Jahren wiederfand, ist den meisten bekannt. Aber erst viele Jahre nach seinem Tod wurde er aus anderen Gründen heiliggesprochen.

Seine Heiligenverehrung begann allerdings bereits im 14. Jahrhundert. Der Habsburger Rudolf IV., der Stifter, ersuchte als Herzog von Österreich den Papst damals, ein offizielles Verfahren zur Heiligsprechung einzuleiten. Bevor es dazu kam, waren beide gestorben.

Ein Jahrhundert später nahm sich Friedrich III. – römisch-deutscher König – der Sache an. 1466 wurde der formale Prozess in Gang gesetzt und nach den notwendigen Wundern gesucht. Nach einer ersten Ablehnung durch den Papst 1472 kam es zwei Jahre später zu einem weiteren Versuch. Nach vielen Briefen, Geldspenden, Verschuldung des Stifts, Befragungen und Recherchen wurde das notwendige Wunder gefunden. Ein Johannes Winkler hatte berichtete, dass sein tot geborener Sohn nach einem Stoßgebet zu Leopold wieder zu atmen begonnen hatte.

Am 6. Jänner 1485 gab der Papst endlich seinen Segen. Leopold war der einzige Herrscher, der im 15. Jahrhundert heiliggesprochen wurde.

Die Öffnung des Grabes und die Überführung der Gebeine Leopolds ins Stift erfolgte erst 1506. Dort erwies der Habsburger Kaiser und „letzte Ritter“ Maximilian dem neuen Heiligen Leopold im selben Jahr die Ehre. Seit 1663 ist Leopold unser Landespatron.