Es ist mehr als verwunderlich: Genehmigung einer weiteren Kassenarztstelle für St. Andrä-Wördern erneut abgelehnt. Bürgermeister Maximilian Titz kann Zick-Zack-Kurs der Verantworlichen nicht nachvollziehen.
Seit seinem Amtsantritt vor 10 Jahren bemüht sich Bürgermeister Maximilian Titz um eine bessere medizinische Versorgung für die Bevölkerung von St. Andrä-Wördern. Die jüngste Ablehnung einer Kassenstelle für einen Allgemeinmediziner und den Zick-Zack-Kurs der Verantwortlichen kann er beim besten Willen nicht verstehen.
„Egal welche Fachrichtung, egal ob ein Arzt zu kommen bereit wäre, oder nicht, Ärztekammer und Gesundheitskasse drehen sich mit der jeweiligen Ablehnung im Kreis. Ich lade die Verantwortlichen für die jüngste Absage gerne ein, sich bei uns in die übervollen Wartezimmer zu setzen. Unsere praktischen Ärzte sind zum Teil so ausgelastet, dass sie keine neuen Patienten mehr annehmen. Wo sollen die Kranken dann hin? Bei uns leben immerhin rund 10.000 Menschen mit steigender Lebenserwartung“, ist Titz empört.
Als der vorige Gemeindearzt in Pension gehen wollte, schlug er einen – bereits eingearbeiteten - Nachfolger für seine Praxis vor. Dieser wurde abgelehnt, da die Ärztekammer andere Pläne hatte. Keinen Erfolg hatte ebenfalls der Versuch, eine Kinderarztpraxis in St. Andrä-Wördern zu eröffnen. Vor rund zwei Jahren versuchte Titz für einen Orthopäden aus dem Ort eine Kassenstelle zu bekommen, das wurde abgelehnt, obwohl es einen Bedarf gab und gibt. Auf Grund der langen Wartezeiten für die Patienten, die Klagen der Allgemeinmediziner, dass sie an die Grenzen ihrer Kapazitäten gekommen sind, und des messbaren Bedarfs bemühte sich Titz 2024 um eine weitere Kassenstelle.
„Mein Ersuchen wurde jetzt abgelehnt, weil wir noch keinen Arzt dafür vorgeschlagen hatten. Eine Info davor hätte genügt und wir hätten uns um eine Kandidatin oder einen Kandidaten umgesehen. Die drehen und wenden sich, wie es ihnen gefällt. Es gibt scheinbar keine objektiven Kriterien. Da werde schlau daraus, wer kann. Mir fehlt das Verständnis für diesen Zickzack-Kurs. Das geht alles auf Kosten einer optimalen medizinischen Versorgung im Ort und der Patienten“, kritisiert der Bürgermeister.