Der 27. April 1945 war die Geburtsstunde der heutigen Republik Österreich. Bundespräsident, Bundeskanzler und Landeshauptfrau gedachten dieses wichtigen Ereignisses vor 80 Jahren.
80 Jahre Republik Österreich: Der 27. April 1945 war der Tag der Unabhängigkeitserklärung. Bundespräsident und Bundesregierung gedachten der Gründung in einem Festakt.
„Heute feiern wir 80 Jahre Wiedererrichtung der Republik Österreich. Am 27. April 1945 wurde die Unabhängigkeitserklärung unterzeichnet – der Grundstein für ein freies und souveränes Österreich. Ein historischer Moment, der uns daran erinnert: Freiheit, Demokratie und Frieden sind keine Selbstverständlichkeit. Es liegt an uns allen, sie zu bewahren und weiterzutragen“ erklären Landeshauptfrau Mikl-Leitner und Bundeskanzler Stocker.
Mit einem Staatsakt hat Bundespräsident Alexander Van der Bellen der Wiedererrichtung der Republik Österreich vor 80 Jahren gedacht. In seiner Rede würdigte das Staatsoberhaupt nicht nur den organisierten Widerstand während der Nazi-Diktatur, sondern auch den „Geist des Kompromisses“ zwischen zuvor verfeindeten politischen Gruppierungen.
Van der Bellen sieht darin auch eine Lehre für heute: „Auch in unseren Tagen ist es wichtig, mit Taten für das Richtige einzustehen. Aus dem reinen Kommentieren herauszukommen. Auch wenn es nicht unbedingt große Erfolgschancen geben mag.“
Dieser „österreichische Weg“ des Kompromisses habe letztlich Wohlstand und lange andauernden Frieden gebracht. Dieser sowie die europäische Integration stimmten ihn zuversichtlich, „dass es uns gelingen wird, auch die aktuell anstehenden Probleme zu bewältigen“, sagte Van der Bellen. Der Link zum ausführlichen Bericht.
30. Oktober 1943: Nach Verhandlungen zwischen der Sowjetunion, den USA und Großbritannien wird in der „Moskauer Deklaration“ festgelegt, dass Österreich nach dem Kriegsende unabhängig von Deutschland als eigener Staat bestehen solle - bis zu einer entsprechenden Regelung solle Österreich von den Alliierten besetzt und verwaltet werden.
29. März 1945: Sowjetische Panzertruppen überschreiten gegen 11 Uhr die damalige Grenze Österreichs (damals Teil des Deutschen Reiches) bei Klostermarienberg im Bezirk Oberpullendorf.
3. April 1945: Nach dem Einmarsch sowjetischer Truppen in Gloggnitz spricht Karl Renner bei der Ortskommandantur vor, wird zu Generaloberst Aleksej W. Zeltov weitergeleitet. Gleichzeitig lässt Josef Stalin Renner suchen und über eine persönliche Weisung verlauten, dass Renner Vertrauen entgegenzubringen sei.
6. April 1945: Sowjettruppen drängen die SS-Panzerdivisionen „Das Reich“ und „Totenkopf“ zurück und dringen unaufhaltsam vor. Der Durchbruch zur Donau gelingt am 7. April.
13. April 1945: Wien wird in zähen und verlustreichen Kämpfen bis zum 13. April 1945 eingenommen. Zwei Tage später folgt die Einnahme von St. Pölten.
27. April 1945: Die provisorische Staatsregierung der „antifaschistischen“ Parteien SPÖ, ÖVP und KPÖ proklamiert unter Renner ihre erste Regierungserklärung als demokratische Republik auf Basis der Verfassung von 1920.